Finale: Klassikfans auf musikalischer „Schatzsuche“: Beim Festival „Klassik in der Altstadt“ die Stars von morgen entdecken
- Vom Juli 21, 2019
- Von AJ Classic Autor
- In Presse, Veranstaltungen
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Klassikfans auf musikalischer „Schatzsuche“: Beim Festival „Klassik in der Altstadt“ die Stars von morgen entdecken
Samstag Abend ging das Festival „Klassik in der Altstadt 2019“ in Hannover zu Ende.
Nach einem hervorragenden Eröffnungskonzert und drei Klassik-Nachmittagen mit insgesamt 20 Konzerten und 50 Künstlern ging gestern Abend in Hannover das Festival „Klassik in der Altstadt 2019“ zu Ende. Der mit Spannung erwartete Abschluss war die Verkündung der Preisträger des Publikumspreises der Stiftung Sparda-Bank Hannover.
Das Publikum konnte per Stimmzettel entscheiden, welche Musiker am besten gefallen hatten und ausgezeichnet werden sollten. Die letzten Stimmen wurden ausgezählt, während die Vorjahressiegerin, die junge Geigerin Lea Jonscher mit einem anspruchsvollen Konzert, am Klavier begleitet von Cara Hesse, das Publikum begeisterte.
Die Sieger und Siegerinnen des Publikumspreises der Stiftung Sparda-Bank Hannover 2019 sind:
Der 1. Platz, dotiert mit 1500 Euro:
Das Klaviertrio der Kompositionsklasse Professorin Tatjana Prelevic, mit Emilia Grotjahn, Violine, Marcus Sundermeyer, Cello und Torben Schott am Klavier.
Die drei jungen Musiker überzeugten mit einem eindrucksvollen Vortrag von zwei Werken Rachmaninoffs und einem Klavierstück von Couperin, dem durch einen Improvisationsdialog zwischen Violine und Cello Glanzlichter aufgesetzt wurden. Marcus Sundermeyer, der den Preis für das Trio entgegennahm, sagte: „Wir sind völlig überrascht, dass wir den Preis gewonnen haben. Das war unser erster öffentlicher Auftritt, wir kommen musikalisch und menschlich sehr gut miteinander aus und freuen uns, dass es so gut gefallen hat. Nun werden wir darüber nachdenken, was wir mit dem Preisgeld machen werden.
Der 2. Platz, dotiert mit 1000 Euro:
Das Fledermaus Ensemble der Gesangsklasse Prof. Paul Weigold, mit Veronika Schäfer, Sopran, Franziska Giesemann, Sopran, Aljoscha Lennert, Bariton und Xiabing Liu am Klavier.
Mit schwungvollen Arien und Duetten aus der der Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauß, bei denen sogar die Champagnerkorken auf dem Marktplatz knallten, eroberten sie die Herzen des Publikums. Auch dieses Ensemble trat erstmals gemeinsam auf und hatte mit dem Sieg nicht gerechnet. „Das Studium ist teuer. Wir werden das Preisgeld in unsere weitere Ausbildung stecken“, sagt Veronika Schäfer.
Der 3. Platz, dotiert mit 500 Euro:
Die schwedische Sopranistin Josefine Mindus und der Pianist Emanuel Ratiu, aus der Gesangsklasse Prof. Jan-Philip Schulze.
Sie überzeugten mit ihrem Vortrag „Klassisches & Wunderbares“, bei dem sie klassische Lieder aus verschiedenen Epochen, u. a. von Brahms, Schubert, Mahler, Wolf und Eisler sowie ein schwedisches Sommerlied vortrugen. Ein anspruchsvolles Programm, weitab vom Mainstream, das exzellent vorgetragen wurde und ganz offensichtlich viele Kenner im Publikum überzeugte.
Josefine Mindus und Emanuel Ratiu werden weiter gemeinsam arbeiten, um im Oktober an einem Wettbewerb teilzunehmen. Daher kommt das Preisgeld sehr gelegen, um Emanuels Ticket nach Stockholm zu bezahlen.
Schatzsuche
Das Festivals Klassik in der Altstadt fand in diesem Jahr zum 19. Mal statt. Das Publikum zeigte sich, wie gewohnt, sehr begeistert von der Fülle und der Vielfalt des Programms. Kantor Axel LaDeur, der Gastgeber des Veranstaltungsortes Kreuzkirche, berichtete, dass sich viele Menschen bei ihm bedankt hätten, dass es das Festival gibt. Hier treffen sich Menschen aus ganz verschiedenen Bereichen: Die Klassikneulinge, denen es niemand übel nimmt, wenn zwischen den Sätzen applaudiert wird, ebenso wie die Kenner aus Musikszene, die hier immer wieder begeistert sind, unter den jungen Musikern wahre Schätze, großartige junge Talente mit Potenzial für die Stars von morgen zu entdecken und wunderschöne Darbietungen in einem entspannten Ambiente genießen zu können.
Besucherzahlen
„Die Frage nach den Besucherzahlen lässt sich für Klassik in der Altstadt immer schwer beantworten“, sagt Veranstalterin Ariane Jablonka. „Es herrscht ein reges Kommen und Gehen. Manche Menschen hören jedes Konzert, andere bleiben nur für ein oder zwei Stücke stehen. Während auf dem Marktplatz Hunderte zuhören und danach weiter zum Historischen Museum wandern, besetzen hunderte anderer Klassikflaneure bereits alle Sitzplätze in der Kreuzkirche, bis hoch zu den Altarstufen.“
Das Wetter war in diesem Jahr ideal, nicht zu heiß, nicht zu kühl und weitgehend trocken. „Trotz Sommerferien ist also davon auszugehen, dass Klassik in der Altstadt beim Eröffnungskonzert und an den drei Nachmittagen der Klassikrundgänge schätzungsweise wieder 10 000 Besucher angezogen hat“, so Ariane Jablonka.
Dank für die Unterstützung
Ariane Jablonka und ihr Team bedanken sich bei allen Sponsoren und Unterstützern, die dazu beigetragen haben, das Festival zum 19. Mal stattfinden zu lassen und das diesjährige Motto: „Musik verbindet Europa und die Welt“ mit Leben zu erfüllen.
„Wir hoffen sehr, mit allen gemeinsam und mit unserem Publikum im nächsten Jahr, 2020, den 20. Festival-Geburtstag feiern zu können. Der Termin wird wieder im Sommer, zwischen Schützenfest und Maschseefest liegen, voraussichtlich vom 10. Juli bis 25. Juli“, verspricht Ariane Jablonka.
Ein herzlicher Dank an:
Kulturbüro der Landeshauptstadt Hannover, Stiftung Sparda-Bank Hannover, VHV-Stiftung, HannoVerum Auktions- und Handelshaus, Privatbrauerei Herrenhausen, Forum hannöversche Altstadt e. V. sowie Freundeskreis Hannover e. V., Altes Rathaus Hannover, Historisches Museum Hannover, Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Marktkirchengemeinde Hannover, Nobilis